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In der Erfahrungswelt einstiger Arbeiter*innen und ausländischer BürgerInnen im deutschen Faschismus tauchen immer wieder Berichte und Erzählungen auf, die davon künden, dass sie und ihre Angehörigen im NS aus unterschiedlichen Gründen verfolgt wurden.
Arbeiter*innen wurde von der Fürsorge ohnehin grundlos Verwahrlosung unterstellt. Hinzu kamen Gründe, wie unterstellte Männerbekanntschaften, Erwerbslosigkeit, Nichtangabe des Kindesvaters auf der Geburtsurkunde, postulierte Prostitution oder HWG, vermutete Kriminalität, psychische Krankheiten etc.
Auch AusländerInnen mussten sich wegen mehrfacher Gründe vorsehen, nicht in den Verfolgungsfokus zu geraten. Gründe waren Kritik, Sabotage, Genehmigungen, politisches Verhalten, Abkommen mit deren Geburtsländern.
Da im NS rassenhygienische Vorstellungen im Vordergrund standen, konnte nicht ausschließlich davon ausgegangen werden, dass Arbeiter*innen als politische Gegner verfolgt werden.
Mittwoch den 08.01.2020 - 19 Uhr - Café La Boheme
Gertrud Schmidt
Nicht nur KPD-Mitglieder wurden im Nationalsozialismus als Widerstandskämpfer angesehen, sondern auch Menschen, die ihr Möglichstes taten, um die Lebenslage von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen zu bessern. Sie wurden als „Asoziale“ ein Jahr lang zur verschärften Zwangsarbeit in Arbeitslager geschickt, weil sie nicht die Gesinnung hatten, die die Nationalsozialisten von Ihnen verlangten.
Musikalische Begleitung: KlezFez
Mittwoch den 19.02.2020 - 19 Uhr - Café La Boheme
Heisel Rein
Neben diesen Menschen gab es jene, die sich ein eigenes humanistisches Weltbild bewahrten, und nicht auf die Tricks der Nationalsozialisten hereinfielen. Hierzu gehörten Aktionskünstler, aber auch Menschen, die in wenigen Verhaltensweisen von den Nationalsozialisten abwichen. Hierzu gehörte der Protest wegen zu hoher Steuerfestlegung ebenso, wie das Nichteintragen des Vaters auf der Geburtsurkunde des Kindes, sowie ebenso der Zustand der Erwerbslosigkeit oder die Frauen angehängte Unterstellung der „Rassenschande“.
Musikalische Begleitung: KlezFez
Mittwoch den 18.03.2020 - 19 Uhr - Café La Boheme
Ilse Heinrich
Frauen auf dem Lande hatten es noch einmal bedeutend schwerer, ihre Interessen gegenüber den Ortsbauernführern durchzusetzen. Denn ihnen wurden wegen Kleinigkeiten sexuelle Handlungen mit Zwangsarbeitern angehängt oder sie wurden angeblich progressiver Handlungen bezichtigt. So wurde Ilse Heinrich, die eigentlich immer vorhatte, sich in der Stadt zu verdingen, um dort einen Beruf zu erlernen, in der Stadt festgenommen, weil sie vor der Landarbeit flüchtete und vor einem Ortsbauernführer, der sie ständig begrapschte.
Musikalische Begleitung: KlezFez
Mittwoch den 22.04.2020 - 19 Uhr - Café La Boheme
Maria Potzreba
Noch unverhältnismäßig schwieriger war es für arme Bauern mit wenig Land. Junge Arbeitskräfte wurden mit haltlosen Behauptungen in Konzentrationslager verschleppt. Denunziationen waren Anlass Ihnen ihr Land wegzunehmen, wobei den Anschuldigungen und Behauptungen in keinem Prozess nachgegangen wurde.
Musikalische Begleitung: KlezFez
Die Gruppe KlezFez ist eine sehr spielfreudige Gruppe, die hauptsächlich Klezmer-Musik spielt. Das Spiel wechselt zwischen Klarinette und Saxophon, und ist sehr facettenreich. KlezFez spielt Stücke der 20er Jahre, auch Swing, Tango und viele andere Melodien.
noch kein Termin, 18:30 Uhr - noch kein Veranstaltungsort
Mod Helmy: "Wie ein arabischer Arzt Juden vor der Gestapo rettete"
Igal Avidan, israelischer Journalist und Autor, ist in Tel Aviv geboren. Er machte die Armeezeit durch, studierte dort und kam 1989 nach München, um hier als freier Journalist zu arbeiten. Noch im Jahre 1989 zog er nach Berlin. Ab 1996 studierte er an der Freien Universität Politologie und schloss als Diplom-Politologe ab.
Igal Avidan erzählt die Geschichte des ägyptischen Arztes Mod Helmy, der in Berlin Juden vor der Gestapo rettete, dabei selbst inhaftiert wurde und mehrfache Vorladungen zur Gestapo erhielt, sich aber erfolgreich herausreden konnte. Er hat dazu in mehr als 12 Archiven der Stadt Berlin recherchiert.
Veranstaltungsort für den 8.1. / 19.2. / 18.3. / 22.4.:
Café La Boheme
Winsstraße 12, 10405 Berlin
Anfahrt via Tram mit der
Linie M10 bis Haltestelle Winsstraße,
Linie M4 bis Haltestelle Hufelandstraße,
oder Linie M2 bis Haltestelle Knaackstraße.
gefördert von Aktion Mensch